Bunte Schar der TGM Budenheim
Wenn sich auf der Kinoleinwand oder im Heimkino die Helden unterlegt von markigen Sprüchen und dramatischer Musik mit Schwertern bekämpfen, dann wirkt es auf erfahrene Schwertkämpfer/-innen meist etwas unbeholfen und manchmal richtig albern. Denn „echter“ Schwertkampf ist eine Kunst. Diese Kunst kann man heute wieder erlernen und praktizieren.
Schwertkampf ist eine Kunst
In Budenheim trainiert die „Bunte Schar“ . Wir üben mit dem Schwert zu kämpfen und folgen dabei der Systematik des Fechtmeisters Johannes Liechtenauer aus dem 15. Jahrhundert. In seiner Tradition erschienen über ein Dutzend Fechtbücher mit detaillierter Anleitung zur Kampfkunst.
Heute ist der Schwertkampf, bzw. das Schwertfechten ein absoluter Nischensport, erfreut sich national und international aber steigender Beliebtheit und Verbreitung und hat im Übrigen weder etwas mit dem sogenannten Schaukampf aus Theater, Film und Fernsehen, noch mit sog. LARP, dem mittelalterlichem Fantasyrollenspiel zu tun. Auch wenn es hier technisch sicherlich Adaption und Überschneidungen gibt, möchten wir uns ausdrücklich von dieser Art der Ausübung distanzieren.
Obwohl auch bei uns der Spaß an erster Stelle steht, so praktizieren wir ernstzunehmenden Kampfsport.
Im Training verwenden wir heute im Regelfall sogenannte Fechtfedern. Diese sind dem klassischen europäischen Langschwert nachempfunden. Allerdings mit stumpfer Schneide, abgerundeter Spitze und aus gehärtetem Federstahl gefertigt, um ein Mindestmaß an möglicher Sicherheit bei Wettkampf und Training zu gewährleisten. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass es sich hierbei in den richtigen Händen weiterhin um eine gefährliche Waffe handelt, gegenüber der ein Baseballschläger dem Gefahrenpotential her einem Kinderspielzeug gleicht. Umfangreiche Schutzausrüstung ist mit fortschreitender Erfahrung daher auch im Training unumgänglich. Diese ist entsprechend aufwendig und dick gepolstert, was den Freikampf innerhalb von Sekunden zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden lässt.
Unser Training teilt sich deshalb in Techniktraining mit leichtem Schutz (Maske und Handschuhe) und zum Ende hin, für diejenigen die möchten, in den Vollkontaktkampf in voller Ausrüstung.
Respekt, Sicherheit und Spaß
Im bewaffneten Sport sind uns gegenseitiger Respekt und Sicherheit sehr wichtig. Das garantiert den Spaß beim Training. Denn nur in einem sicheren, freundlichen und humorvollen Umfeld lässt sich entspannt lernen und mit der geübten Gewalt sachlich umgehen. Der sportliche Aspekt des Fechtens wirkt sich positiv auf unser Lebensgefühl aus. Daher hört unsere Gemeinschaft nicht nach dem Training auf zu existieren. Gemeinsame Aktionen und Treffen sind ein wichtiger Teil unseres Umgangs miteinander.
Vom Anfang zur Meisterschaft
Wir folgen unter anderem dem Ausbildungskonzept der „Neuen Marxbrüder“ als eigenständiges Mitglied der Fechtfabrik . Damit eröffnen wir unseren Mitgliedern die Möglichkeit, sich bis hin zum Fechtmeister weiter zu bilden. Die sportliche Entwicklung als Kampfkünstler/-in ist eine rein persönliche Entscheidung. Die individuelle Entwicklung bei gemeinsamer Freude am Fechten steht im Vordergrund.
Alle sind willkommen
Wir wünschen uns, viele neue Freunde/-innen für das Historische Fechten zu gewinnen. Die Bunte Schar Budenheim öffnet die Fechtfabrik für alle interessierten zukünftigen Fechter/-innen. Als Voraussetzung wird lediglich die Bereitschaft benötigt, sich sportlich zu bewegen und freundlich miteinander umzugehen. Eine Vorbildung in einer Kampfkunst ist nicht nötig.
Wir heißen Dich herzlich willkommen, bei uns mal vorbei zu schauen!
Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung der Bunten Schar Budenheim