Vom 11. bis zum 16. September fand das Trainingslager des DDHF statt. Über 6 Tage hinweg konnten alle ihre individuellen Grenzen austesten. Zum ersten Mal konnten wir auch die Athleten des neuen Rapierkaders begrüßen. Zusammen mit den Trainingsgruppen Langschwert Damen / Herren war dies das größte bisher vom DDHF veranstaltete Trainingslager. Wir begrüßen das wachsende Interesse am kompetitiven Aspekt unseres Sports und freuen uns auf die kommenden, sicherlich entwicklungsreichen Jahre.
Die Trainingsgruppe Langschwert Männer bereiteten sich vor allem mit Hilfe von Aufgabensparrings auf wichtige Aspekte in Gefechten vor, darunter Bewältigung von Stresssituationen, gute Raumnutzung und taktischen Problemen im Gefecht. Das übergeordnete Thema in der Trainingsgruppe Langschwert Damen war “Kontrolle”, im Detail wurde sich unter Anderem mit dem Zufechten, dem Timing bei Kontern und Möglichkeiten zur gezielten Herbeiführung vorhersehbarer Aktionen beschäftigt.Der Rapierkader beschäftigte sich insbesondere mit der individuellen Analyse der eigenen Fechtsstile sowie mit Gegneranalysen und damit verbundenen taktischen Aspekten. Darüber hinaus wurde in turnierspezifischen Situationen auch mit Beiwehren wie dem Dolch trainiert.Im Zuge einer gemeinsamen Besprechung der Trainer und Vertretern des DDHF wurde beschlossen, dass jede:r Nationaltrainer:in auch in Zukunft Co-Trainer:innen benennen werden. In beiden Langschwerttrainingsgruppen konnten die entsprechenden Co-Trainer das Training bereits sehr erfolgreich unterstützen. Und auch im Krankheitsfall kann dann das Training wie konzeptioniert abgehalten werden.
Auch die Ausfallliste für die Trainingsgruppen hat sich bereits bewährt und wird in den nächsten Jahren fortgesetzt. Falls ihr also hochmotiviert seid, aber nicht Teil des jeweiligen Kader seid, ist das eure Chance kurzfristig mitzutrainieren. Sobald die Termine für die Trainingslager 2023 feststehen, wird über geeignete Medien ein Aufruf zur Meldung für die dann geöffneten Ausfalllisten publiziert.Zum Abschluss des Trainingslagers besuchten wir das 2018 neu eröffnete Zeughaus in Schwarzburg. Besonderen Dank gilt hier dem Thüringer Landesmuseum Heidecksburg und dem Magazinmeister Lars Krauße der, uns diese Sonderführung ermöglicht hat, unter normalen Umständen ist das Berühren aber auch das Fotografieren im Zeughaus untersagt.Besonderheit im Zeughaus in Schwarzburg sind die über 200 Felddegen, die seit Erwerb im Besitz der Schwarzburger waren. Viele der Objekte kann man hier direkt ansehen, ohne das eine Glasscheibe den Blick trübt.Absoluter Höhepunkt war jedoch die Begutachtung von fünf ausgesuchten Klingen. Schwingen und höhere Belastungen waren selbstverständlich nicht erlaubt, aber das Fühlen der Drehpunkte mittels Cavatione etc. war uns möglich. Ein Highlight war das 3.27kg schwere Schlachtschwert. Dieses extrem führige und biegsame Schwert erlaubte eine hohe Ortkontrolle und erinnerte von seiner Leichtigkeit und dem Verhalten an eine große Feder. Auch die anderen Klingen führten zu interessanten Erkenntnissen und bewiesen erneut, wie heterogen das Feld ist.