Das nächste Forschungsforum
21.10.24, 20.00 Uhr mit Marc Heimann
Tempo und Stille als Logik des Kampfes im italienischen Rapier
Abstract: Der Vortrag nimmt die Konzepte von Tempo und Stillstand in den Werken italienischer Fechtmeister wie Fabris, Capo Ferro und Agrippa in den Blick. Indem er aufzeigt, wie diese Fechtmeister eine platonische Neuinterpretation aristotelischer Bewegungskonzepte nutzten, um eine Wissenschaft der Waffenführung zu entwickeln, beleuchtet der Vortrag die Verschmelzung von Philosophie und Fechtkunst. Diese Theorien, fest verwurzelt in den historischen und philosophischen Traditionen der Renaissance, bieten einen neuartigen Blick auf das Tempo im Fechten, der über die Dimension reiner Bewegung hinausgeht. Sie spiegeln eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit Zeit, Bewegung und Entscheidungsfindung wider, die das Verständnis von Fechtkunst und deren philosophischen Unterbau in der Renaissance verständlich macht. Durch die Analyse dieser Konzepte wird nicht nur das fechterische Geschick, sondern auch der intellektuelle Reichtum dieser Epoche erschlossen.
Kurzbiographie: Marc Heimann ist ein deutscher Philosoph, spezialisiert auf philosophische Grundlagen der Logik, beeinflusst von Heidegger und Lacan. Er promovierte 2020 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einer Arbeit über Heideggers Logik. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Niederrhein, wo er sich auf die philosophischen Aspekte künstlicher Intelligenz konzentriert.
ORCID: https://orcid.org/0000-0003-3757-1790
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