Swordtrip – The Gathering

Ein Münchner Fechtevent mit DDHF-Turnier

Tom von Twerchhau schreibt über seinen Besuch auf Gathering in München, das unter der Schirmherrschaft des DDHF und des ÖFHF stattfand.

Ein Treffen Gleichverrückter

Exponate der Münchner Rüstkammer

Nun ist es soweit – 5:30 Uhr morgens – viel zu früh. Ich frage mich, was die Leute denken, die so zeitig mit der S-Bahn zur Arbeit fahren, als sie mich mit meiner riesigen Tasche einsteigen sehen. Wahrscheinlich nichts, aber das ist halt typisch Berlin, hier sieht man auch mal ein Pony in der U-Bahn.
Meine Tasche muss leider so groß sein, denn ich habe allerhand dabei: Maske, Schützer, Hose, Gambi, Klamotten, Kulturbeutel und – achja – mein Langes Schwert. Die ganze Ausrüstung brauche ich aber, um beim Gathering so viel mitzunehmen, wie ich nur kann. Am Südkreuz treffe ich mich mit meinem Trainer Benni, knapp 7h gemütliches ICE fahren liegen vor uns und die Zeit vertreiben wir uns mit quatschen und fachsimpeln über Schwerttechniken.

Tag 1: Besuch der Rüstkammer

In München angekommen geht es kurz ins Hotel, die Sachen ablegen und dann gleich weiter, denn wir treffen uns mit anderen Frühankömmlingen im Bayrischen Nationalmuseum, um in der Rüstkammer viele Originale zu bestaunen.
Ich selbst habe noch nie eine Ausstellung mit so gut erhaltenen Exponaten gesehen. Besonders die Schwerter lassen es in meinen Armen kribbeln. Wie sie sich wohl führen?

Zusammen mit den anderen Leuten bestaunen wir also die Ausstellung und ziehen weiter durch München, erst auf einen Kaffee, abends ein Paar Bier, dann ab ins Bett.

Tag 2: Workshops und Turnierkämpfe

Samstag – der erste Tag mit Programm und der beginnt mit einer Aufwärmung, die mich noch den ganzen Tag warm halten sollte. Ich lerne Animal Walks kennen, kletterte Seile nur mit dem Armen hoch, und wundere mich (nicht wirklich), dass ich nach der Erwärmung erstmal ziemlich fertig bin. Anschließend besuche ich ein Paar Workshops, lasse mir die fünf Worte Lichtenauers durch den Kopf gehen, lernte wie ein Bachelor mit der Rose umzugehen und nutze auch die Zeit, um mir einige Kämpfe aus dem Turnier anzusehen.

Kämpfe auf dem DDHF-Turnier

Aus den Workshops, aber auch aus den Turnierbeobachtungen, konnte ich für mich viel mitnehmen. Zudem lernte ich wirklich viele sympathische Menschen kennen, einige mit Dialekten, die ich anfangs nicht verstand, aber das gab sich mit der Zeit.

Nach unserer sportlichen Betätigung gibt es noch ein füllendes Abendprogramm in einem typisch bayrischen Brauhaus mit gutem Essen und einigen Weißbieren.

Tag 3: Noch mehr Workshops und Sparring

Sonntag – die Zweite Hälfte des Gatherings beginnt und es fühlt sich an, als sei mein Ausflug schon fast wieder vorbei, denn meine gepackte Tasche steht bereit und das Hotelzimmer ist ausgecheckt. Ich nutze den Sonntag noch für einen weiteren Workshop, aber dann vor allem um im Freikampf gegen Leute Erfahrung zu sammeln, gegen die ich sonst nicht kämpfen kann. Seit einem Jahr lerne ich die Techniken Lichtenauers und auf einmal hab ich mit Konrad einen „Meyer-Typen“ vor mir, der die ganze Zeit rumfuchtelt! Da tat ich mich etwas schwer, aber Konrad musste auch den einen oder anderen Treffer einstecken. Was für ein Spaß, so soll es sein.

Mein Fazit lautet: mächtig viel Neues gelernt, nette Leute kennengelernt und neue Freunde gefunden und das alles nur an einem Wochenende.

Danke!
Beste Grüße
Tom

Tom Tempel ist Mitglied bei Twerchhau e.V.- Historisches Fechten Berlin und trainiert dort hauptsächlich das Lange Schwert. Seit einigen Monaten übernimmt er als Co-Trainer das Grundlagentraining.

Die PR AG bedankt sich herzlich bei Tom für den Bericht und die Fotos.
Text: Twerchhau
Bilder: Tom Tempel und DDHF